Parkhaus Edelhöfe

Zeitraum 2007
Aufgabe Neubau
Nutzung Parkhaus mit 151 Stellplätzen
Ort Helmstedt
Bauherr Stadt Helmstedt
Merkmale
  • Wettbewerb 2005
  • Sensible Rücksichtnahme auf das mittelalterlich geprägte Stadtbild
BGF 4.015 m²
BRI 14.300 m³

Die Stadt Helmstedt hatte ein Parkplatzproblem in der Innenstadt. Dieses sollte mittels eines Verkehrskonzeptes und eines Architekturwettbewerbes auf einem von der Stadt vorgegebenen Grundstück gelöst werden.

 

Das Grundstück liegt im Herzen des mittelalterlich geprägten Zentrums der Stadt Helmstedt. Das Stadtbild wird von zahlreichen Fachwerkhäusern und Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen der vergangenen Jahrhunderte geprägt. Aufgrund eines langjährigen, sensiblen Umgangs der Stadtverwaltung mit der vorhandenen Bebauung, ist eine kleinteilige, historisch gewachsene Gebäudestruktur erhalten geblieben.

 

Die Zielsetzung des Wettbewerbs war eine städtebauliche Aufwertung und Erhöhung der Wohn- und Gewerbequalität dieses Quartiers durch die Ausgliederung des ruhenden Verkehrs aus dem Stadtbild. Dazu sollte ein brachliegendes, als öffentlicher Parkplatz dienendes Grundstück genutzt werden. Maßgeblich für den Wettbewerb war die sensible Rücksichtnahme auf die umgebende Struktur, sogar die mögliche Wiederherstellung vergangener Strukturen galt als wünschenswert.

 

Der eingereichte Wettbewerbsbeitrag nimmt die ortstypische Bebauungsstruktur auf, indem er mit einem differenzierten Gebäude den Blockrand entlang der mittelalterlichen Baulinie schließt. Zweigeschossig lehnt sich das Gebäude auch an die Höhenentwicklung der Umgebungsbebauung an. Am Übergang Edelhöfe/Stolzengasse wurde eine neue Platzsituation geschaffen, die den Richtungswechsel der Bebauung und den Eingang zum Parkhaus betont. Der Platz sollte zweiseitig von der reizvollen alten Bausubstanz gefasst und im Süden vom Parkhausbau begleitet werden.

 

Die Dachlandschaft passt sich in Neigung, Materialwahl und Maßstäblichkeit an die vorhandene Bebauung an, sie unterstreicht die Ecksituation des Gebäudes, indem sie auch im Höhenverlauf den Richtungswechsel markiert. Die unterschiedlichen Firsthöhen folgen der Topographie des Geländes, womit die Differenziertheit gewachsener Struktur nachempfunden wird. Durch die Überdachung der Rampen und Stellplätze des obersten Geschosses ergibt sich nicht nur ein deutlich erhöhter Nutzwert dieser Flächen, es wird auch ein direkter Bezug auf die ursprüngliche Bebauung dieser Grundstücke genommen. Architektonisch wird mit zeitgemäßen Materialien die Architektursprache der vergangenen Jahrhunderte nachgezeichnet.